Störfall in der Biovergärungsanlage löste Großeinsatz der Feuerwehr aus

Vermutlich hatten Monteure einen Schieber nicht entriegelt

Im Zusammenhang mit Wartungsarbeiten ist es gestern Abend gegen 17.45 Uhr zu einem Störfall in der neuen Biovergärungsanlage auf dem Gelände des RSAG Entsorgungs- und Verwertungsparks in Sankt Augustin-Niederpleis gekommen. Ein technischer Defekt in der Entschwefelungsanlage hatte dazu geführt, dass gut 100 Liter saure Flüssigkeit aus der Anlage ausgetreten waren. Zur Sicherheit wurde die Freiwilige Feuerwehr Sankt Augustin hinzugezogen, die mit einem Großaufgebot vor Ort anrückte. Die Flüssigkeit wurde nach eingehender Begutachtung durch einen Experten als unschädlich eingestuft, so dass die Einsatzkräfte nach zwei Stunden Entwarnung gaben.

Wie es zu dem Störfall kam, ist noch nicht abschließend geklärt. Vermutlich hatten Monteure eines Anlagenbauers beim Wiederanfahren der Anlage einen Schieber nicht geöffnet, wodurch ein Überdruck entstanden und die Entschwefelungsanlage geborsten ist. Eine Explosion hat es nicht gegeben. Ein Mitarbeiter der Firma wurde von einem umherfliegenden Kunststoffteil leicht verletzt. Er machte sich mit einem Kollegen eigenständig auf den Weg ins Krankenhaus und konnte nach kurzer Behandlung wieder entlassen werden.

„Die Höhe des Schadens könnte sich auf mehrere 100.000 Euro belaufen und die Gasaufbereitung kann vorausichtlich für einige Wochen nicht genutzt werden“, so RSAG-Unternehmenssprecher Joachim Schölzel zu den Auswirkungen des Störfalls. Der normale Kompostierungsbetrieb der Bioabfälle in der Anlage geht aber weiter, da die übrigen Verfahrensstufen getrennt von der Gasaufbereitung weiterbetrieben werden können.