RSAG

Mittwoch, 24.08.2022

Künftig Bioenergie aus Bioabfall

Die neue Kompostierungs- und Vergärungsanlage der RSAG in Sankt Augustin macht große Fortschritte – Einzelheiten im Überblick

Abfallentsorgung ist nicht bloß Müllabfuhr, das Verwerten und Verbrennen der Abfälle und das Betreiben spezieller Abfallbehandlungsanlagen; sie kann auch einen wichtigen Beitrag zum Klimawandel leisten. Bestes Beispiel ist die derzeit im Bau befindliche neue Bioabfallbehandlungsanlage oder besser Biogasanlage in Sankt Augustin-Niederpleis. Die RSAG nutzt künftig die Bioabfälle, um daraus beispielsweise regenerative Energien zu gewinnen und schont damit gleichzeitig die Umwelt.

Der Bau der neuen Biogasanlage ist das größte Bauprojekt der RSAG in den letzten zehn Jahren. Gefördert wird die Anlage vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und trägt den Projekttitel „BIENE“. BIENE steht für „innovative Bioabfallbehandlungsanlage mit Vergärungsstufe zur hocheffizienten und standortunabhängigen Energiegewinnung und -nutzung“.
    
Mit dem Bau von BIENE wird bei der RSAG ein neuartiges Verfahrenskonzept umgesetzt: Zum einen wird Bioabfall zu frischem Kompost verarbeitet, zum anderen wird aus dem angelieferten Material Biogas gewonnen. Und der ganze Produktionsprozess geschieht abwasserfrei. Auch wird mit der gewonnenen Wärme das Sozialgebäude geheizt, und ein Teil gelangt in das Nahwärmenetz (die genaue Funktionsweise der Anlage und die technischen Abläufe entnehmen Sie bitte dem Flyer auf unserer Unterseite zur Biovergärungsanlage).

Und so ist der aktuelle Baustand:

  • Der Ausbau ist bereits weit vorangeschritten: Die Gebäude der Kompostierung, der Vergärung und des Biomassedampfkessels sowie die Lagerhallen sind im Rohbau nahezu fertiggestellt.    
  • Die Maschinentechnik befindet sich zum größten Teil schon vor Ort.
  • Der Tiefbau ist überwiegend erfolgt; ein Teil der Verkehrsflächen wird noch asphaltiert.
  • In einem weiteren Schritt soll im September der Bau der Gasaufbereitung beginnen.

Der Umbau im zeitlichen Überblick:

  • Der Start des Rückbaus (Abriss) der alten Anlage: Januar 2021
  • Beginn der Tiefbauarbeiten: März 2021
  • Beginn des Hochbaus: August 2021
  • Aufbau und Einbau der Anlagen-Komponenten: im Laufe des Jahres 2022
  • Probebetrieb der neuen Anlage: voraussichtlich im ersten Halbjahr 2023

Leistungsstark und gut für die Umwelt:

  • Durchsatzleistung: 60.000 Tonnen Bioabfall pro Jahr und 18.000 Tonnen Grünabfall pro Jahr
  • Ökobilanz: 22,8 Millionen Kilowattstunden Energie werden pro Jahr erzeugt. Dies entspricht ca. 2,3 Millionen m³ Biomethan pro Jahr – genug um damit rund 1.300 Haushalte mit Gas zu versorgen.
  • Unser Ziel: 25.000 Tonnen gütezertifizierter Kompost pro Jahr. Der Kompost, der nach RAL-Kriterien zertifiziert wird, dient als organischer Dünger und Bodenhilfsstoff.
  • Unser Beitrag zum Klimaschutz: Einsparung von 4.582 Tonnen CO² pro Jahr. Dies entspricht ca. einer durchschnittlichen CO² -Einsparung über eine Anlagen-Nutzungsdauer von 20 Jahren von mehr als 91.500 Tonnen.

Trotz der aktuell durch den Ukraine-Krieg schwierigen Bedingungen auf den internationalen Handelsmärkten, liegt der Bau dank einer guten Projektstruktur und -begleitung im geplanten Zeitfenster. Auch der ursprünglich kalkulierte Kostenrahmen von rund 36 Millionen Euro kann nach jetzigem Stand eingehalten werden. Davon werden 5 Millionen Euro durch den Bund gefördert.

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