Donnerstag, 26.08.2021
Fundament-Vorbereitungen für die Biovergärungsanlage laufen
Inzwischen kann man die Baustelle des Kompostwerks in Niederpleis auch von der benachbarten Autobahn gut erkennen. Wieso? Weil seit kurzem drei riesige Kräne auf dem Gelände der alten Kompostierungsanlage „mitarbeiten“. Der Tiefbauer ist erst mal abgerückt und macht Platz für die Vorbereitungen zum Hochbau der neuen Kompostierungs- und Vergärungsanlage der KRS, die hier entsteht. Damit ist der erste Bauabschnitt des Projekts „BIENE“* erfolgreich abgeschlossen.
Was kommt jetzt?
Schaut man vom Verwaltungsgebäude der KRS Richtung Baustelle erkennt man so langsam anhand der abgesteckten Bereiche und Gräben, wo künftig welche Komponenten der neuen Anlage entstehen:
- Frontal schaut man auf den Bereich, wo die künftigen Rottetunnel entstehen (hier wird der Bioabfall „kompostiert“). Dort werden aktuell die Vorbereitungen zum Verlegen der so genannten Prozesswasserleitungen getroffen. Prozesswasser ist einfach gesagt das „Dreckwasser“, welches bei der Verrottung der Bioabfälle entsteht und welches unterhalb der Kompostierungsabfälle aufgefangen wird.
- Links Richtung Autobahn entsteht der Bereich für den Biofilter. Kurz zur Erklärung: Die Hallen der Anlage sowie die Kompostierungstunnel werden kontinuierlich entlüftet, die Abluft wird gesammelt und einer Abluftbehandlung zugeführt. Ziel der Abluftbehandlung ist die Reduktion der Staub- und Geruchsbelästigung auf dem Anlagengelände und in unmittelbarer Umgebung. Dies wird über eine Abluftwäsche und den Biofilter erreicht. Die gesammelte gereinigte Abluft wird über einen Kamin gezielt abgeleitet.
- Blickt man nach rechts, erkennt man anhand von Gräben (für die Prozesswasserleitungen) und Abgrenzungen schon die Flächen für die künftigen Kompostierungshallen und die Anlieferung. Aktuell werden deren Fundamente vorbereitet. Oben rechts, wo aktuell das Containerdorf der Baufirmen beheimatet ist, wird später der Kleinanlieferplatz sein, daneben steht die Bunkerhalle. In dieser werden die Bioabfälle zur Kompostierung vorbereitet.
Hochwasser beeinflusste auch den Umbau in Niederpleis
Die Baustelle war zum Glück nicht vom schlimmen Hochwasser direkt betroffen. Allerdings mussten hier einige Tausend Tonnen Boden angefahren werden. Ein Großteil davon ging nach Erftstadt, welches ja vom Hochwasser sehr stark betroffen war. Dadurch verzögerte sich die Bodenabfuhr von ursprünglich Juli bis in den August hinein.
Was kommt danach?
Der Baustart für die Vergärungsanlage bzw. den Fermenter ist für ca. November terminiert.
Bevor die neue Anlage dann 2023 offiziell in Betrieb genommen wird, wird es vorab eine entsprechende Testphase geben. Die eigentliche Bauphase ist bis Ende 2022 geplant. Dann erfolgt auch schon die erste Inbetriebnahme und anschließend der sogenannte Probebetrieb, in dem durch die Anlagen-Errichter alles so eingestellt wird, dass die Anlagen bestimmungsgemäß betrieben werden können. Bis Mitte 2023 werden die einzelnen Anlagen abgenommen und ab dann von der KRS in Eigenregie betrieben.
*BIENE steht für „innovative Bioabfallbehandlungsanlage mit Vergärungsstufe zur hocheffizienten und standortunabhängigen Energiegewinnung und -nutzung“.