Freitag, 18.11.2016
Sie lebt (fast) ohne Müll
Bloggerin erzählt über ihren Zero Waste Lifestyle
Sie ist Feuer und Flamme für das Thema Zero Waste: Olga hat den Müll (nahezu) aus ihrem Leben verbannt und gerade Tante Olga, einen unverpackt Laden in Köln Sülz eröffnet. In der „Europäischen Woche der Abfallvermeidung“ gibt sie jeden Tag auf unserer Facebookseite einen Tipp, wie man Verpackungsabfälle vermeiden kann. Doch zuvor möchten wir Olga vorstellen:
Olga, wie bist du drauf gekommen einen müllfreien Lebensstil zu führen und wie lange lebst du schon so?
Ein Einkauf im Supermarkt endet zu Hause meist mit einer prall gefüllten Tonne. Ich fand es komisch, direkt nach dem Einkauf wieder Müll runterbringen zu müssen. Daher habe ich mich umgeschaut und bin auf eineamerikanische Bloggerin gestoßen, die praktisch Zero Waste-Pionierin‘ war. Diese Idee faszinierte mich, sodass ich inzwischen fast 4 Jahren versuche, so wenig Müll wie möglich zu produzieren.
Was war an der Umstellung am schwierigsten für dich? Gab es Produkte, für die du nur schwer Ersatz gefunden hast?
Es muss eigentlich heißen: gibt. Ich versuche so wenig wie möglich verpackt zu kaufen. Dennoch gibt es leider immer noch Produkte, die nicht ersetzt werden können. Letzte Woche musste ich beispielsweise Glühbirnen kaufen oder auch über den ganzen Papierkram ärgere ich mich.
Was gehört zur Grundausstattung eines Zero Waste Lifestyles?
Ein Satz Mehrwegprodukte ist essentiell. Also Stoffbeutelchen, die man zum Einkaufen mitnehmen kann, waschbare Stofftaschentücher etc.
Wie ist die Reaktion der Leute, wenn du erzählst, dass du einen Zero Waste Lifestyle lebst?
Viele sagen: ,,Ich find‘s toll, dass du das machst. Aber ich könnte so nicht leben!“ Aber genauso viele lassen sich inspirieren und bauen Stück für Stück Müllvermeidng in ihren Alltag ein.
Wie kamen die Kinder mit der Umsetzung klar?
Mit den Kindern meines Mannes (11-15 Jahre) gibt es immer wieder Reibungspunkte, weil die Umstellung schwierig für sie ist. Deshalb nutzen sie weiter ihre gewohnten Kosmetikprodukte. Wir hoffen, dass sie sich irgendwann freiwillig für gesündere und umweltfreundliche Alternativen entscheiden. Beim Essen hingegen müssen sie manchmal Abstriche machen, weil wir viele Sachen, wie Fertiggerichte einfach nicht mehr einkaufen. Mittlerweile kommen sie aber ganz gut damit klar.
Was möchtest du den Menschen mitgeben, die den Umstieg wagen möchten?
Man sollte nicht mit dem Schwierigsten beginnen. Fang mit dem an, was du am besten ersetzen kannst. Man muss sich erst an die Umstellung gewöhnen, deshalb sollte man Stückchen für Stückchen an die Sache rangehen. Dann sieht man auch schnell Erfolge. Ich habe zum Beispiel mit Stofftaschentüchern und dem Menstruationsbecher begonnen.
Mehr erfahren? Olga führt einen Blog: zerowastelifestyle.de