RSAG

Freitag, 30.08.2019

Mit Detektionssystem den Schummlern den Kampf angesagt

Problemkind Biotonne: Immer noch viel zu viele Tonnen mit allerlei Abfall befüllt

Schon länger stellt die RSAG falsche Befüllungen von Biotonnen fest. Tendenz gleichbleibend. Und das trotz monatelanger Biotonnenkontrollen in den letzten drei Jahren und viel Aufklärungsarbeit zur richtigen und sorgfältigen Getrenntsammlung. Ob Glasflaschen oder Glasscherben, Aludosen, Batterien, klassischer Restmüll und vor allem  Plastikmüll, in der Biotonne finden sich häufig Abfälle, die dort überhaupt nichts zu suchen haben. Zuletzt durchgeführte Analysen mehrerer hundert Biotonnen bestätigten diesen Negativtrend.

Jetzt erhofft sich die RSAG durch ein technisches Hilfsgerät eine spürbare Besserung: mit einem Detektorsystem soll den Schummlern der Kampf angesagt werden. Feinste Sensorik an der Schüttung der Müllfahrzeuge sorgt dafür, dass nur noch Tonnen gekippt werden, die auch wirklich mit Biomüll gefüllt sind. Während des Kippvorgangs wird der Tonneninhalt gescannt. Erkennt das System Fehlwürfe, ertönt ein schrilles Geräusch, der Leerungsvorgang wird abgebrochen und die Biotonne wird ungeleert wieder zurückgestellt.

Der Kunde wird dann per Aufkleber auf dem Behälter über die Nichtleerung und den falschen Inhalt informiert. Eine Nachleerung der Biotonne gibt es nicht. Er kann die Tonne bis zur nächsten regulären Leerung nachsortieren oder den Inhalt kostenpflichtig als Restmüll entsorgen.

Die RSAG wird zuerst zwei Müllfahrzeuge mit dem neuen System ausstatten. Das Detektionssystem ist eine große Hilfestellung auf dem Weg, falsch befüllten Tonnen auf die Spur zu kommen. Es ist vorallem genauer als Sichtkontrollen. Da die Müllwerker ja nicht ganz tief in den Tonnen herumwühlen, erkennen sie mit dem bloßen Auge zum Beispiel Plastikbeutel oder Restmüll nur beim Öffnen der Biotonne.
Die RSAG wird auch künftig mit ihrem Personal die Tonnen zusätzlich weiter in Augenschein nehmen und bei Falschbefüllungen von der Leerung ausschließen.

Das System ist bundesweit schon länger bei anderen Städten und Kreisen erfolgreich im Einsatz und sorgt laut den Verantwortlichen dort für eine bessere Qualität des Kompostes. Denn gerade auf die Qualität des Biomülls für die spätere Verwendung kommt es an. Als Eigentümer und Betreiber dreier Kompostwerke muss die RSAG bzw. das  Tochterunternehmen Kompostwerke Rhein-Sieg GmbH & Co. KG (KRS) hohe Güte- und Qualitätsstandards einhalten und erreichen. Nur dann kann der fertige Kompost anschließend als Dünger und Humuslieferant auf Feldern, im Garten- und Landschaftsbau und im eigenen Garten verwendet werden.

Die RSAG hat im letzten Jahr rund 300.000 Euro zusätzlich für das Aussortieren der Fremdstoffe per Hand und die anschließende Entsorgung des Abfalls ausgegeben. Geld, das am Ende vom Gebührenzahler aufzubringen ist. Deshalb ist es für eine gute und kostengünstige Verwertung des eingesammelten Biomülls wichtig, dass er sortenrein ist. Denn eigentlich ist die Biotonne ein Recycling-Genie: Sie garantiert, dass aus Bioabfällen hochwertiger Kompost wird. Vorausgesetzt in der Biotonne landen keine anderen Abfälle.

Durch Aufklärungsarbeit zur richtigen und sorgfältigen Getrenntsammlung versucht die RSAG den Falschbefüllungen schon länger entgegenzusteuern. Mit dem Einsatz des Detektionssystems wird die Aufklärung noch einmal verstärkt. Derzeit sind von der RSAG geschulte Mitarbeiter unterwegs und klingeln an vielen Wohnungstüren und informieren die Bewohner über die richtige Mülltrennung. Auch erhalten in diesen Tagen alle Haushalte im Rhein-Sieg-Kreis Post zur Biotonnenproblematik. Darin werden sie auch zum Mitwirken an einer guten Getrenntsammlung angespornt. Was alles in die Biotonne gehört und was nicht, das alles findet sich ebenfalls kompakt zusammengefasst hier.

Schon vor zwei Jahren hat die RSAG einen Film produziert, der eindringlich auf das Problem falsch befüllter Biotonnen aufmerksam macht. Bis heute hat er nichts an Aktualität eingebüßt. Und das am Ende sogar Mikroplastik auf dem eigenen Essensteller und damit wieder in der Nahrungskette landet, wird am Beispiel von in der Biotonne gefundenen Plastikbeuteln deutlich. Zu sehen ist er hier.

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