Erschreckend: Plastikmüll jetzt auch in der Tiefsee

Was die Biotonne damit zu tun hat
Wie tief sind wir eigentlich gesunken? Wenn es um den Verbrauch von Plastiktüten geht, kennt der Mensch anscheinend keine Grenzen. So wurde jetzt bei einem Tauchgang im Marianengraben im Pazifischen Ozean erstmals Plastikmüll entdeckt. Und das am tiefsten Punkt der Erde, in 11.000 Metern Tiefe. Der von Menschen erzeugte Plastikmüll ist also in der Tiefsee angekommen, ähnliche Beobachtungen wurden schon länger in der Arktis gemacht und wissenschaftlich begleitet. Auf tausende von Jahren wird sich dieser Plastikmüll hier ablagern, keine Chance auf Zersetzung.

Millionen von Tonnen an Plastikmüll landen jedes Jahr in den Weltmeeren, bilden eine immense Bedrohung für Tiere und Umwelt, zerstören das ökologische Gleichgewicht und hinterlassen folgenschwere Schäden, deren Auswirkungen wir heute erst ansatzweise spüren. Geht das so weiter, verkommen die Weltmeere zu einem großen Mülleimer.

Kehren wir aber wieder zurück ans Tageslicht. Dort wo jeder etwas gegen die Plastikflut tun kann. Und dass Plastiktüten erst recht nichts in der Biotonne zu suchen haben, bräuchte man eigentlich nicht zu erklären. Im Kompostierungsprozess kann Plastik sich nicht zersetzen, das ist unmöglich, selbst bei höheren Temperaturen in den Kompostwerken nicht. Das gilt auch für die sogenannten biologisch abbaubaren Plastiktüten, die ihren Nachweis der vollständigen Abbaubarkeit bis heute schuldig geblieben sind. Der Plastikmüll und diese Biokunststoffe müssen mit hohem, kostspieligem Aufwand als Störstoffe aussortiert werden. Auch im Rhein-Sieg-Kreis ist die Konsequenz: Sollte Plastikmüll oder andere Fremdstoffe in der Biotonnen gefunden werden, werden die Tonnen nicht geleert.

Dabei ist der Verzicht auf Plastiktüten und -beutel jeder Art durch den Gebrauch von Mehrwegtaschen so einfach. Und für die Biotonne gibt’s schon lange bessere Möglichkeiten: Küchenabfälle in Zeitungspapier einwickeln oder Papiertüten nutzen!